Schneller als der Schall - In 5 Sekunden zum Sieg
– SGE-Judoka schnuppern internationale Turnierluft
Es war heiß! Gefühlte +50° C brachten die Gemüter der Teilnehmer des 3. Darmstädter Heiner Cup, am Wochenende 07./08.06.2014, zum Kochen. Es war stickig! Rund 650 Judoka stürmten aus Deutschland und den Niederlanden die Wettkampfmatten. Es war bombastisch! Sieben SGE-Judoka ließen sich vom Wetter und der internationalen Konkurrenz nicht schrecken und gaben alles.
Samstags fühlte Marvin Seifert (U18, -55 kg) schon mal vor und sah sich gleich einem großen Pool von Gegnern im Doppelten-KO-System gegenüber. So richtig arrangieren konnte sich Marvin mit der Hitze nicht, holte jedoch wertvolle Punkte für den Grand Prix 2014.
Die jüngsten SGE-Judoka der U10 dürften sich am Sonntag mit ihren Judo-Rivalen messen. Noah Welle (Pool 1) und Eric Hanstein (Pool 6) fangen gerade erst an Turnierluft zu schnuppern und durften, wie alle U10er, im Jeder-gegen-Jeden-Modus antreten. Gegen Louis Herbert aus Darmstadt war Noah schön aktiv und versuchte ein Durchkommen. Für Sorin Webers Geschmack (TuS Griesheim) war Noah dann doch zu zaghaft. So musste sich Noah mit dem 3. Platz in seinem Pool zufrieden geben. Auch Eric konnte gegen Julian Palkowitsch aus Eschborn nicht so punkten, wie er es sich wünscht hätte. Mit ein bißchen zu viel Abstand ließ Eric Avi Richter (FTG Frankfurt) nicht an sich ran, kam jedoch auch selber nicht so richtig zum Zug. Mit Pech und mittels Kampfrichterentscheid für Deniz Nasip aus Großkrotzenburg erreichte Eric schlussendlich einen guten 3. Platz.
Bruno Bolz (Pool 12), der Dritte im SGE-U10er-Bunde, sicherte sich ebenfalls Bronze. Gegen Malte Brohm aus Pfungstadt kämpfte Bruno, sowohl gegen seinen Judo-Kontrahenten, wie auch gegen die immer schlechter werdende Luft an. Gegen Michail Wolgin vom JC Petersberg verlor Bruno das Gleichgewicht und fiel unglücklich, so dass er erst einmal verarztet werden musste. Gepackt vom Ergeiz, jedoch ziemlich ausgepowert, gab Bruno noch einmal alles gegen Leonardo Fiore vom JC Kim-Chi Wiesbaden.
Um der Bruthitze zu entkommen legte sich Sebastian Zscherneck (Poo 19) eine ganz andere Taktik zurecht. Mit analytischem Gespür und blitzschnellen Attacken ließ er erst gar keinen Zweifel aufkommen, wer der Chef auf der Judo-Matte ist. Nur fünf Sekunden benötgte Sebastian um Yannis Reisert vom TV Großkrotzenburg Ippon, mittels O-soto-Otoschi (äußerer Beinwurf), zu werfen. Kurz Luft geschnappt, musste Versuluis Brecht aus den Niederlanden, in einem unüberwindindbaren Haltegriff von Sebastian, ebenfalls die Matte küssen. Noch einmal ein schneller Ippon, durch O-Goshi (großer Hüftwurf), sicherte Sebastian in 12 Sekunden den klaren Sieg gegen Leon Buitenhuis aus Bad Homburg und die Gold-Medaille.
Sebastian Zscherneck (li.) wirft Ippon in Sekundenschnelle
In der U12 traten Celine Seifert (-26 kg) und Jonas Hartig (-40 kg) für die SG Egelsbach an. Celine hatte Glück - sie durfte noch einmal im Jeder-gegen-Jeden-Modus kämpfen. Trotz genauer Analyse ihrer Nebenbuhlerinnen und starker Gegenwehr verleidete Lena Djerlou (TSG Nordwest) Celine den gewohnten Durchmarsch. Dies bekam dann Evelin Walter aus Wächtersbach doppel zu spüren, nach einem schwungvollen O-Uchi-Gari (große Innensichel) und einer unausweichlichen Bodenhalte, sicherte sich Celine den Sieg und holte Silber in ihrer Gewichtsgruppe.
Celine Seifert (re.) besiegt Evelin Walter
Jonas musste sich gleich 12 Gegnern in seiner Gewichtsklasse stellen. Er kämpfte das erste Mal im Doppelten-KO-System und war entsprechend nervös - machte seine Sache jedoch gut. Gegen Phillip Bitsch aus Rimbach konnte sich Jonas mit De-Ashi-Barai (Fußfeger) und Haltegriff durchsetzen. Marco Rodrigues, von der Kiai Darmstadt, wurde von Jonas mittels Uki-Goshi (Hüftschwungwurf) Ippon geworfen. Aus dem Haltegriff von Felix Barop (HTG Bad Homburg), kam Jonas nach einem heißen und engen Kampf nicht mehr raus und zog so ins kleine Finale ein. Der Wille war da, aber die Gluthitze in der Halle tat ihr übriges, so setzte sich Roman Ishikow aus Geisenheim, in einem Kampf auf die volle Zeit, durch und verwies Jonas auf einen unglücklichen 5. Platz.
Jonas Hartig (re.) kontert mit Ko-Soto-Gake
Chapeau für den enormen Kampfgeist und die tolle Leistung der SGE-Judoka!
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