100 Jahre jung

– Im Rückblick

Man muss davon ausgehen, dass leichtathletische ("volksturnerische") Übungen schon mit Einzug der Sportbewegung in Egelsbach im auslaufenden 19. Jahrhundert betrieben wurden. Die heutige Egelsbacher Leichtathletik hat ihre Wurzeln in allen drei großen Egelsbacher Traditionsvereinen, die in dieser Zeit gegründet wurden. Trotz der 100 Jahre gehört die Leichtathletik also - im Gegensatz zu Turnen und Fußball - zu den "jungen" Sportarten in Egelsbach.

Eine erste offizielle Erwähnung erfolgte 1890 in einem Bericht der damaligen Turngemeinde von 1885 über das Feldbergfest. Laufen, Steinstoßen, Kugelstoßen sowie verschiedene Sprungübungen u.a. Standweitsprung und Standdreisprung gehörten zum Übungsrepertoire der damaligen Sportlerinnen und Sportler, die alle der Turnbewegung angehörten und sich wettkampfmäßig an Bergturnfesten beteiligten.

1907 war es dann allerdings der Fußballclub 03 Egelsbach, der nachweisbar die erste Leichtathletikveranstaltung in Egelsbach durchführte und damit die erfolgreiche Entwicklung der organisierten Leichtathletik in Egelsbach begründete. 130 Leicht- athletinnen und Leichtathleten beteiligten sich auf der Kastanienallee und der Gänswiese an "olympischen Wettkämpfen". Eine Disziplin unter vielen leichtathle- tischen war auch der Fußballweitstoß.

1922 nahm eine Abordnung des Turnvereines von 1874 am Arbeiter-Bundestreffen in Leipzig teil. Aus der Meldeliste geht hervor, dass die Egelsbacher Leichtathleten sehr rührig gewesen sind.

1925 geht dies auch aus der Meldeliste für die 1. internationale Arbeiter-Olympiade in Frankfurt hervor. Sie dauerte drei Tage, ca. 200.000 Zuschauer beobachteten die Wettkämpfe.

Durch das Verbot des ("Arbeiter") Turnvereines 1874 im Jahr 1933 bekam die "bürgerliche" TG Egelsbach von 1885 einen nicht unwillkommenen Zuwachs an aktiven Sportlern, in der Hauptsache waren es Turner und Handballer, aber auch Leicht- athleten. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten wurden alle Sportvereine, mit Ausnahme der bereits verbotenen Arbeiterturn- und Sportvereine, von dem Reichsbund für Leibesübungen übernommen und "gleichgeschaltet". Die TG von 1885 trat 1936 dem NS Reichsbund für Leibesübungen bei.

1938 beteiligte sich die TG von 1885 aktiv am Deutschen Turnfest in Breslau.

Neuanfang
Nach dem zweiten Weltkrieg und der Gründung der Sportgemeinschaft 1874 Egelsbach, in die die drei Traditionsvereine aufgingen, wurde Leichtathletik zunächst in der Turnabteilung betrieben. Ende der 50-iger Jahre bildete sich durch die Initia- tive des Studenten der Erziehungswissenschaften Jürgen Werse eine Leichtathletik- gruppe, die sich seit 1960 zunächst zu einem sonntäglichen allgemeinen Leicht- athletiktraining traf. Dank seines pädagogischen Geschickes war man mit großer Begeisterung bei der Sache.

Das Angebot wurde Schritt für Schritt erweitert. Auf den ersten selbst erstellten Anlagen auf der Bürgerhauswiese herrschte immer ein reger Betrieb. Jürgen Werse setzte damals auch wertvolle Impulse, die wohl mit dazu beigetragen haben, den Breiten- und Leistungssport in Egelsbach zu seiner heutigen Bedeutung zu verhelfen. 1961 bereits wurde ein besonderes Leichtathletiktraining für Mitglieder aller Abteilungen auf dem Sportplatz am Bürgerhaus angeboten.

Im Winter wurde in den ersten Jahren im Eigenheim-Saal und im Bürgerhaussaal trainiert. Trainingsgeräte waren hier Tische, Stühle, Treppen und Bühne. Mit Fertig- stellung der Schulsporthalle 1964 wurden die Übungsvoraussetzungen wesentlich verbessert.

Das Bedürfnis, sich mit anderen im Wettkampf zu messen, wurde in den ersten Jahren meist erfolgreich auf Berg- und Gau-Turnfesten befriedigt.

Ab 1961 ging es steil bergauf
Leichtathletik, die Übungen des Sportabzeichens und der Volkstanz wurden fleißig trainiert - bereits damals war man stets für Neuerungen aufgeschlossen. Auch das Waldlauftraining gehörte zum Übungsangebot der neuen Sportgruppe. Die Entwicklung der Egelsbacher Leichtathletik ging immer rascher vonstatten.
1961 nahm Edgar Karg als erster Egelsbacher an einem offiziellen Leichtathletik- wettkampf des Deutschen Leichtathletik Verbandes für die SG Egelsbach teil. Er belegte bei den Bezirkswaldlaufmeisterschaften im Odenwald in der B-Jugend den 11. Platz.
Im folgenden Jahr fand Jürgen Werse mit dem 17-jährigen Edgar Karg als Schülertrainer eine wertvolle Unterstützung für die beginnende Nachwuchsarbeit. Nach der Versetzung von Jürgen Werse als Lehrer nach Kelsterbach übernahm Edgar Karg die Leitung der Übungsgruppe. Die Ausbildung erfolgte u.a. auch über DLV-Trainingslehrgänge mit Nationaltrainern. Die damaligen Schüler und Jugendlichen beteiligten sich maßgeblich am Aufbau der Leichtathletik in Egelsbach. Sie leisteten damit einen Beitrag, auf den diese Generation bis heute besonders stolz sein kann.

Ab 1962 rückten die Egelsbacher Leichtathleten auch bei Wettkämpfen immer stärker in den Vordergrund. Von den beschaulichen Bergturnfesten ging es Schritt für Schritt in den großen Wettkampfsport. Der erste große Erfolg für die SG Egelsbach- Leichtathleten gelang Volker Müller 1964 mit der hessischen Vizemeisterschaft im Speerwurf der männlichen Jugend A und der Teilnahme an den Deutschen Jugendmeisterschaften.

Allerdings hatten es die Egelsbacher Leichtathleten in den ersten Jahren nicht immer leicht, galt es doch gegen Vorurteile anzugehen, die die sehr engagierte junge Truppe mit neuen Ideen sowie fortschrittlichen, gesellschaftlichen und trainingsmethodischen Aktivitäten hervorriefen. So trainierten z.B. von Anfang an Jungen und Mädchen gemeinsam, damals durchaus noch nicht selbstverständlich. Der Hürdenlauf wurde als Übungselement Grundlage für nahezu alle anderen leichtathletischen Disziplinen eingeführt.

Auch bei gesellschaftlichen Veranstaltungen ging man neue Wege. Bis zum heutigen Tag war und ist man bemüht, über den "Tellerrand" der Sportart Leichtathletik hinauszusehen. Die erfolgreiche Einführung des Egelsbacher Lauftreffs, das Angebot einer Skigymnastik und einer Rückenschule sind hierfür gute Beispiele. Auf Gesamtvereinsebene waren die Leichtathleten ebenfalls aktiv, so u.a. bei der Herausgabe der Vereinszeitung.

Als selbstständige Abteilung
stellten sich die Leichtathleten mit Klaus Werkmann als Abteilungsleiter erstmals 1964 vor, allerdings in dieser Zeit noch unter dem Dach der großen Abteilung "Turnen, Spielmannszug, Handball, Leichtathletik und Volkstanz", die erst später aufgelöst wurde.

Neue Impulse für die Entwicklung der Leichtathletik gingen 1964 von der 90-Jahr-Feier des Egelsbacher Sports aus. Dank der großzügigen Unterstützung des damaligen Ehrenausschusses beim Kauf dringend benötigter Geräte, so u.a. Hürden, wurde die Entwicklung der Egelsbacher Leichtathletik wesentlich beschleunigt. Dies wurde der Beginn der großen Ära der Egelsbacher Hürdenläufer/innen.

In den nachfolgenden Jahren waren es neben den beiden bereits oben genannten noch Winfried Werkmann, Volker Müller und Rudolf Lorenz, die als Trainer, sowie Albrecht Hofmann und Heinz Jaxt, die in der Abteilungsleitung wertvolle Arbeit für die Entwicklung der Leichtathletik leisteten.

Ab 1967 musste Edgar Karg wieder die alleinige Verantwortung für die Abteilung übernehmen. Mit Volker Müller hatte er als Nachwuchstrainer eine große Unter- stützung.

1971 wurden aus Mangel an Interessenten vorübergehend praktisch alle Funktionen von Edgar Karg ausgeübt, was mit seinem Studium natürlich nur schwer in Einklang zu bringen war. Ein zweimaliger Appell an die Eltern brachte die erforderliche Unterstützung in der Abteilungsarbeit. In den folgenden Jahren waren dann auch wieder Sportler aus dem eigenen Nachwuchs zur Mitarbeit bereit.

Ab 1974 war es möglich, Arbeit und Verantwortung auf mehrere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu verlagern, sodass eine wesentlich effektivere Arbeit geleistet werden konnte. Die Abteilungsleitung war zu diesem Zeitpunkt die jüngste der SG Egelsbach. Mit Abteilungsleiter Andreas Kraß, den stellvertretenden Abteilungsleitern Norbert Gebhardt und Rüdiger Schmidt, Kassenwart Klaus Werkmann, den Schriftführern Marga Blas und Martin Schwarz, den Gerätewarten Kurt Müller und Gotthard Schmid, Sportwart/Pressewart Edgar Karg betrug das Durchschnittsalter 23 Jahre.

Das Trainerteam setzte sich aus Volker Müller, Winfried Werkmann, Edgar Karg, Karin Wittmann, Norbert Gebhardt und Andreas Kraß und Jugendlichen als Helfern zusammen.

In den folgenden Jahren wurde die Abteilungsleitung von Werner Haak, Andreas Kraß, Friedrich Lipinski und Hans-Dieter Pfanner wahrgenommen.

In den letzten 25 Jahren waren außer den bereits erwähnten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern besonders Heiner Henze, Hans Jürgen Fischer und Dr. Jürgen Freytag als Abteilungsleiter, Horst Bernau als stellvertretenden Abteilungsleiter, Werner Dietrich, Siegfried Disser und Jens Dietrich als Sportwarte, Heinrich Schaumburg als Kassenwart, Gisela Bernau als Schriftführerin, Stefan Dietrich als Trainer und "EDV-Kopf", Stefan Bareuther als Trainer der Jugend und viele andere mehr maßgeblich an der erfolgreichen Abteilungsarbeit und Organisation beteiligt.

Ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
Die zahlreichen Angebote und Aktivitäten werden getragen durch die ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Abteilungsleitung, den Übungsleiterinnen und -leitern sowie den Trainerinnen und Trainern und den vielen freiwilligen Helferinnen und Helfern bei den Veranstaltungen. Zurzeit bestehen insgesamt 44 Trainings- und Übungsgruppen mit 45 Trainern, Übungsleitern und Gruppenleitern "Lauftreff".
Das Angebot geht vom Breitensport bis zum Hochleistungssport, von den Schüler- gruppen bis zu den Seniorengruppen, vom Sportabzeichen bis zum Lauftreff, von der Rückenschule bis zur Fitnessgruppe. Das Alter der Teilnehmerinnen und Teilnehmern reicht von 5 bis über 80 Jahre.

Auszeichnungen und Erfolge
Neben viel Lob für die ausgezeichnete Organisation der Veranstaltungen und den Meisterschaften in Egelsbach durch die jeweiligen veranstaltenden Verbände, gab es zahlreiche Ehrungen des DLV, des HLV des LSB und der SG Egelsbach für Mitarbei- terinnen und Mitarbeiter der Leichtathletikabteilung, so u.a. auch das Ehrenschild des DLV für erfolgreiche Vereinsarbeit.
2005 wurde zum 6. Mal der Jugendförderpreis der Sparkasse Langen, an den erfolg- reichen Egelsbacher Leichtathletiknachwuchs verliehen.
Seit es die "Ehrung Sportler/in des Jahres der SG Egelsbach" gibt (1968), wurden insgesamt 23 Leichtathletinnen und Leichtathleten mit diesem Titel ausgezeichnet.

 

100 Jahre jung

Sportliche Veranstaltungen

Die Egelsbacher Leichtathleten sind sich der mit dem Sportzentrum übernommenen Verant- wortung bewusst und sorgen für eine lebhafte Nutzung der Anlage.

Die Tradition der in eigener Verantwortung durchgeführten Veranstaltungen ist lang:
- Nationale Schülersportfeste seit 34 Jahren
- Nationale Seniorensportfeste seit 19 Jahren
- Nationaler Koberstädter Waldmarathon mit Start und Ziel neuerdings im Sportzentrum seit 29 Jahren
- Hallen-Schülersportfeste seit 32 Jahren
Ergänzend hierzu in nicht regelmäßiger Rei- henfolge Vereinsportfeste, Jugendsportfeste, DSMM-Wettkämpfe, Werfertage, Abendsportfeste, Stabhochsprung und Speerwurf- meetings und Waldlaufveranstaltungen.

Darüber hinaus wurden in Egelsbach folgende offizielle Meisterschaftsveranstaltungen durchgeführt:
• 2x Kreismeisterschaften
• Bezirksmeisterschaften der Schüler, Jugend, Männer, Frauen, Senioren
• Bezirksvergleichskämpfe
• Hessische Mehrkampfmeisterschaften der Männer, Frauen und Junioren
• 2x Hessische Meisterschaften Männer und Frauen
• Hessische Meisterschaften der Senioren und Seniorinnen
• Hessische Meisterschaften der Schülerklassen M14/15 und W14/15
• Deutsche Mehrkampfmeisterschaften der Schülerkl. M14/15 und W14/15
• Deutsche Hochschulmeisterschaften
• Hessische Lauftrefferöffnung
Kurios ist, in Egelsbach werden fast immer Rekordbeteiligungen erreicht.

Seniorensport
1975 tauchte während des Trainings ein junger 40-jähriger Mann auf, der sich ein wenig sportlich betätigen wollte. Er wurde von den Jugendlichen und Aktiven zu- nächst etwas skeptisch beäugt, denn in dieser Zeit waren Seniorensportler eine eher seltene Erscheinung in Egelsbach. Mit Horst Bernau begann ein wichtiger Abschnitt in der Entwicklung der Egelsbacher Leichtathletik, sowohl im Seniorenwettkampfsport als auch etwas später im Breitensport.

Um Horst Bernau herum gruppierten sich bald viele gleich gesinnte Senioren- sportlerinnen und -sportler, die Egelsbach sehr erfolgreich im Seniorenwettkampf- sport bis hin zur Teilnahme an Weltmeisterschaften und der Erringung von Weltmeistertiteln vertreten haben und noch vertreten. Sie haben einen guten Anteil an der Erfolgsbilanz Egelsbacher Leichtathleten.

Breitensport
Der im April 1978 gegründete "Egelsbacher Lauftreff" unter der verantwortlichen Leitung von Horst Bernau und seiner Frau Gisela ist das Kernstück des leicht- athletischen Breitensportangebotes in Egelsbach. Immerhin wurden bisher über 1.500 Lauftreffs erfolgreich durchgeführt. 1998 wurden bereits über 100.000 Teilnehmer gezählt. Im Jubiläumsjahr wird der 150.000 Teilnehmer erwartet. Lesen Sie mehr über diese vorbildliche Initiative in dem Bericht von Horst Bernau in der Festschrift.

Das breitensportliche Angebot wurde über das seit 1974 durchgeführte allgemeine Fitnesstraining hinaus ausgeweitet: Übungsangebote für das Deutsche Sport- abzeichen und die Prüfungsabnahmen, die erste Skigymnastik für jedermann in Egelsbach in der Zeit von 1978 bis 1994, die "Rückenschule", Hobby-Ballgruppen mit Hallenfußball-Turnieren für Freizeitsportler und vieles anderes mehr.

– Gesellschaftliche Veranstaltungen

Neben den sportlichen Aktivitäten war man immer bemüht, mit gesellschaftlichen Veranstaltungen weitere wichtige Aspekte für den Zusammenhalt in der Abteilung zu setzen. Eine Riverboat-Shuffle wurde organisiert, Filmabende mit anschließender Diskussion, Disko-Abende, Busausflüge, Faschingsfeiern, Wanderungen, Mal- und Fotowettbewerbe, Fußgänger-Ralley, Fahrradtouren, zahlreiche Weinproben, sogar in einem Egelsbacher Gewölbekeller. Die gelungenen Leichtathletikbälle mit prominenten Ehrengästen, die Apfelweinproben und das Kerbfest in der Scheuer der Familie Knöß zählten zu den Veranstaltungen, die weit über die Abteilung hinaus Egelsbacher Leichtathletikfreunde begeisterten.






100 Jahre jung

– Daten und Fakten

Hohe Teilnehmerzahlen
All die erwähnten Faktoren, die Mitarbeiter, der Verein, der Förderkreis, die Gemeinde, der Kreis Offenbach, das Kuratorium der Sparkasse Langen machten es möglich, dass neben den vielen Titeln folgende stolze
Teilnehmerzahlen festzustellen sind:

bei offiziellen Wettkämpfen

in Egelsbach

ca. 54.000

Veranstaltungen seit 1962

226

Kampfrichtereinsätze

über 9.900

Beteiligte Vereine

über 9.900


Teilnehmer bei eigenen Angeboten:

Lauftreff

ca. 150.000

Skigymnastik

15.000

Fitnessgruppe

20.000

Rückenschule

3.500

Trainingsgruppen

ca. 710.000

--------------------------------------------

Insgesamt

ca. 900.000

   

 


Die Egelsbacher Leichtathletik im Jahr 2006:

Mitglieder Abteilung Leichtathletik

400

Arbeitsstunden (Organisation, Training, Veranstaltungen)

18.500

Teilnehmer bei allen Übungs- und Trainingsangeboten

29.000

Lauftreffteilnehmer (inkl. Lauftreffleiter)

8.660

Leichtathletikveranstaltungen

5

Teilnehmer

3.000

Beteiligte Vereine

360

Kampfrichter und Helfer

500

Gruppen

44

Trainer mit Lizenz

8

Helfer und Helferinnen im Schülerbereich

4

Gruppenleiter Lauftreff

20




100 Jahre jung

– Sportanlage

Die Aschenbahn – Mit viel Idealismus
Noch bevor an der ersten Sportanlage am Berliner Platz geplant wurde, erstellte man sich am Bürgerhaus einige Trainingsmöglich- keiten (Kugelstoß und Weitsprung). Die Aschenbahn am Handballplatz war so gut wie nicht benutzbar, so dass auf den Berliner Platz und die Kirchstraße ausgewichen wurde.

Die Arbeiten am neuen Sportgelände gingen 1961 mit großen Schritten voran, die Leicht- athletikanlage konnte ab 1962 benutzt wer- den. Vieles wurde auch weiterhin in Eigen- initiative erstellt, verbessert und angeschafft. Erwähnt sei an dieser Stelle die Erstellung der Wurfanlage, die Anschaffung von Startblöcken, Gewichtshanteln und vielem mehr. Etwa zwei Jahre lang wurde die Pflege der Anlage in Eigeninitiative bewerkstelligt. Das Unkrautjäten ersetzte alle 3 Wochen das Training. Die Verantwortung der Abteilung für das ihr zur Verfügung gestellte Gelände ist geblieben. Auch heute noch bemüht man sich, den von der Gemeinde bestellten Platzwart soweit wie möglich zu unterstützen.

Nach dreijähriger Bauzeit und Baukosten in Höhe von rund 500.000 DM, wurde 1964 die erste komplette Egelsbacher Sportanlage mit einem großen Fest offiziell in Betrieb genommen. Mit Fackellauf, "olympischem Feuer", Festzelt, Festzug, Gau- turnfest usw. ging richtig die Post ab. Jetzt konnte ein richtiger, regelmäßiger Trainingsbetrieb mit fast allen Möglichkeiten durchgeführt werden.

Wenige Wochen später wurden leichtathletische Vereinswettkämpfe mit anschlie- ßendem Tanz und Siegerehrung im Eigenheim durchgeführt. Im September des gleichen Jahres fanden mit den Mehrkampfmeisterschaften des Bezirks Darmstadt im Zehnkampf, Fünfkampf der Männer, Frauen und Jugend der 1. offizielle Leichtathletikwettkampf auf der neuen Aschenbahn der Sportanlage statt.

 

Das Sportzentrum – Die neue Leichtathletikanlage
25 Jahre nachdem die ursprüngliche Sportanlage am Berliner Platz erbaut wurde, erhielt sie von Grund auf ein ganz neues Gesicht. Als vorgezogener Bauabschnitt wurde zunächst an der Zielgerade eine Tribüne mit Funktionsräumen errichtet. Nach vielen Sitzungen, Besprechungen, Besichtigungen, Planungen, Berechnungen und viel gesellschaftlicher/ politischer Überzeugungsarbeit konnte die Gemeinde Egelsbach mit ihrem neuen Bürgermeister Heinz Eyßen 1988 das neue Sportzentrum mit der neuen Leichtathletikanlage mit Kunststoffbahn und mit Kunststoff belegten Anlaufbahnen für technische Wettbewerbe an die SG Egelsbach und die Leichtathleten übergeben.
Diese witterungsunabhängige Allwetteranlage ermöglicht eine ganzjährige Nutzung und benötigt nur einen relativ geringen Unterhaltungsaufwand. Die Zeit des roten Staubes, des Kehrens, Walzens und Linieren war endlich vorbei.

Mit dieser neuen Anlage standen nunmehr 6 Rundbahnen mit einem Hindernisgraben, 2 Sprintgeraden, 2 Diskusanlagen, 3 Speerwurfanlagen, 6 Kugelstoßanlagen zur Verfü- gung. In einem II. Bauabschnitt entstand ein Jahr später neben einem Kunst- rasenplatz Kleinspielfelder, in die Hochsprung- und Weitsprunganlagen eingebaut wurden. So entstand ein perfektes neues Mehrkampfgelände für die Leichtathletik. Insgesamt gab die Gemeinde Egelsbach 3,5 Millionen DM hierfür aus, die aus dem Gemeindehaushalt ohne weitere öffentliche Unterstützung aufgebracht wurden.

Eine Investition, die sich lohnte, wie die Aktivitäten und Veranstaltungen beweisen. Vom Familiensportfest bis zu Deutschen Meisterschaften reicht die von den Egelsbacher Leichtathleten organisierte Veranstaltungspalette. Neue Geräte und 1993 die elektronische Zeitmessanlage, die mit der Unterstützung des Kreises Offenbach, der Gemeinde Egelsbach, der Sparkasse Langen-Seligenstadt und des Förderkreises "Egelsbacher Leichtathleten" angeschafft werden konnten, komplet- tierten die Sportanlage. Das Egelsbacher Sportzentrum ist vorbildlich für die ganze Region und darüber hinaus. Der Dank hierfür gebührt der Gemeinde und deren Kommunalpolitiker.





Zum Seitenanfang