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Judo – Bewertung

Beim Kampf im Stand gilt:
Je stärker der Gegner auf den Rücken geworfen wird, also je schwungvoller und kraftvoller die Wurfausführung ist, desto höher die Wertung.

Landet der Gegner dagegen auf dem Bauch gibt es keine Wertung!

Im Bodenkampf gilt:

Je länger man es schafft, den Gegner in einem Haltegriff festzuhalten, desto höher die Wertung. Ein Haltegriff zählt aber nur dann, wenn der Partner auf dem Rücken liegt!
(Bei höheren Altersstufen kommen Hebel und Würgegriffe dazu.)

Klopft der Unterlegene ab (mit Hand auf Matte), signalisiert er sein Aufgeben. Dann erhält der Überlegene Ippon und er Kampf ist zu Ende!

Kampfrichterentscheid:

Können beide Kämpfer überhaupt keine Wertung (Punkte) erzielen - oder sind die Wertung absolut gleich - kommt es zum Kampfrichterentscheid. Der oder die Kampfrichter müssen einen Kämpfer zum Sieger erklären. Für die Entscheidung wird geprüft:
  • Welcher Kämpfer aktiver war, d.h. wer öfter versucht hat anzugreifen.
  • Welchem Kämpfer ist es fast gelungen den anderen zu werfen.
  • Hat ein Kämpfer den anderen wenigstens fast 10 Sekunden lang im Haltegriff gehalten.

 

Judo – Kampfrichter-Zeichen

Die wichtigsten Anweisungen:

     
 

Kampfrichter ruft:
Hajime (kämpft): Der Kampf beginnt.

     
   
 

Der Kampfrichter ruft und zeigt:
Osae-komi (Haltegriff): Beginn der Bodenfesthaltezeit - Gegner halten bis ...

     
   

der Kampfrichter ruft:
Mate (lösen):
- Gegner sofort loslassen
- innerhalb Wettkampffläche hinstellen
- Kleidung kontrollieren + richten und auf Anweisung warten.
Bei Hajime (kämpft) geht der Kampf weiter.

     
   
     
 

Der Kampfrichter zeigt:
Toketa (Ende der Bodenfesthaltezeit).
Die Zeitrichter / Tischbesetzung teilen dem Richter die Zeit mit;
Wenn der Kampfrichter nichts anderes sagt oder anzeigt geht der Kampf ohne Unterbrechung gleich weiter oder ...

     
   

der Kampfrichter ruft:
Mate (lösen):
- Gegner sofort loslassen
- innerhalb Wettkampffläche hinstellen
- Kleidung kontrollieren + richten und auf Anweisung warten.
Bei Hajime (kämpft) geht der Kampf weiter.

     
   
     
 

Kampfrichter ruft:
Sore-made (Ende): Der Kampf ist beendet.

     

 
Wertungen (+ Punkte):

Ippon – 10 Punkte: Sofortiger Sieg / Kampfende
durch
• Wurf mit voller Kraft + Schwung auf den Rücken oder
• 25 Sekunden Haltegriff oder
• Aufgeben des Gegners der Andere erhält Hansoku Make als Strafe

     
   
 

Waza-ari – 7 Punkte:
durch
• Wurf mit nicht ganz voller Kraft + Schwung auf den Rücken oder
• 20 - 24 Sekunden Haltegriff oder
• der Andere erhält Keikoku als Strafe

     

 


Bewertung

Judo – Kleine Wettkampf-Kunde

Nach dem die Judoka ihre ersten Gürtelprüfungen hinter sich gebracht und einen gültigen Judo-Pass erhalten haben, können sie sich mit anderen Judoka im Wettkampf messen.
Die Judoka sollten zuvor mit
den gültigen allgemeinen Kampfregeln
(plus  SONDERREGELN FÜR DIE JUGEND),
der  Kleider- und  WKO - WETTKAMPFORDNUNG,
den  allgemeinen Verhaltensregeln
sowie mit dem Wettkampfablauf
durch ihre Trainer vertraut gemacht worden sein.

ACHTUNG: Seit 04/2012 benötigen alle U17/U18-KämpferInnen eine Öffnet PDF-Datei [57 KB] - Quelle: DJB Wettkampflizenz!

Die Formen des Wettkampf sind Turnier, Kata und Randori. Bei allen Wettkämpfen werden die Kämpfer nach Öffnet PDF-Datei (131 KB) - Quelle: DJB Alters- und Gewichtsgruppen eingeteilt. Hierfür werden die Teilnehmer gewogen und mittels einer Wiegeliste den einzelnen Wettkampfgruppen zu geordnet. Nach Erstellung einer Wettkampfliste können die Wettkämpfe dann auch schon los gehen.
Gekämpft wird nach festgelegten Regeln. Die Wettkampf-Tatami (Matte) ist der eigentliche Wettkampfplatz, der je nach Altersgruppe unterschiedlich groß sein kann. Damit die Kämpfe fair zu gehen, die vorgegebenen Regeln eingehalten und richtig bewertet werden, übernimmt ein Kampfrichter die Leitung des Wettkampfes. Je nach Wettkampfmodus muss ein Kämpfer ein oder mehrere Kampfrunden bestehen, um Sieger seiner Alters- und Gewichtsgruppe zu werden.
Um ein anerkannt guter Kämpfer zu werden, ist es wichtig seinem Gegner jederzeit den gebührenden Respekt zu erweisen. Dies wird durch eine Reihe von rituellen Handlungen während des Wettkampf ausgedrückt.

 
 Ablauf eines Wettkampfs:

  • Vorbereitung
    • Aufruf der Kämpfer
    • Der erst genannte Kämpfer bindet sich zusätzlich einen roten Wettkampf-Gürtel um.
    • Der letzt genannte Kämpfer bindet sich zusätzlich einen weißen Wettkampf-Gürtel um
      (Diese Gürtel müssen nur einmal umgebunden und gut geknotet werden.)
    • Beide Kämpfer begeben sich links und recht an den Mattenrand und verbeugen sich bevor Sie die Wettkampfmatte betreten.
    • Sie Kämpfer gehen seitlich bis zur Mitte des äußeren Kampfflächenrandes (rot).
    • Auf ein Zeichen des Kampfrichters verbeugen sich die Kämpfer voreinander.
    • Sie betreten die Wettkampffläche und verbeugen sich noch einmal.
  • Kampfbeginn
  • Wettkampfablauf
    • Die Wettkämpfer versuchen mittels erlernter Technik den Gegner zu bezwingen. Dies kann durch Stand- oder Bodentechnik erreicht werden.
    • Der Kampfrichter leitet den Wettkampf, d.h. er gibt Anweisungen mittels Zuruf und Handzeichen und sorgt so für die Einhaltung der Wettkampfregeln.
    • Er kann den Kampf unterbrechen, die Kämpfer zur Ordnung rufen und den Kampf weitergehen lassen.
      (Den Anweisungen des Kampfrichters ist immer Folge zu leisten.)
    • Der Kampfrichter beobachtet ganz genau alle Aktionen (oder auch Nicht-Aktionen) der Kämpfer aus der Sicht bestimmter Kriterien und gibt seine jeweilige Bewertung ab.
    • Die Kämpfer sammeln wärend des Kampfes Wertungen (Punkte), die über Sieg oder Niederlage der Kämpfer der Wettkampfrunde entscheiden.
  • Kampfende
    • Auf Anweisung des Kampfrichters wird der Kampf beendet.
    • Die Kämpfer lösen sich sofort von einander und gehen auseinander.
    • Sie stellen sich an den inneren Rand der Wettkampffläche auf.
    • Die Kämpfer kontrollieren ihre Kleidung und richten z.B. ihre Gürtel und Jacken.
    • Der Kampfrichter gibt durch die erhobene Hand - in Richtung des Kämpfers mit den besseren Wertung - den Sieger bekannt.
  • Beenden der Kampfrunde
    • Die Kämpfer gehen auf einander zu und schütteln sich die Hände.
    • Sie gehen rückwärts zum inneren Kampfflächenrand und verbeugen sich voreinander.
    • Sie gehen nochmals rückwärts an dem äußeren Wettkampfrand und verbeugen sich nochmals.
    • Die Kämpfer legen die Wettkampf-Gürtel ab.
    • Der Sieger der Wettkampfrunde geht seitlich neben der Wettkampf-Tatami zum Kampfrichtertisch und nennt seinen Namen.

 


Kampfrichter-Zeichen

Judo – Verhaltens-Regeln

An folgende Regeln hält sich ein guter Judoka.
(Dojo-Verhalten nach Mihail Donciu)

Ein ordentlicher Judoka ...

  • ist pünktlich und geht regelmäßig zum Training.
  • grüßt (Verbeugung) beim Betreten des Dojo.
  • betritt die Tatami nur barfuss und im sauberen Judogi.
  • achtet auf sein gepflegtes Äußeres.
    (hat kurz geschnittene, saubere Fuß- und Fingernägel, hat frisch gewaschene Füße)
  • trägt keinen Schmuck.
  • bringt keine unsinnigen Gegenstände mit zum Training.
  • lutscht keine Bonbons, kaut keine Kaugummis o.ä. beim Training.
  • befolgt die Anweisungen des Trainers, des Assistenten oder anderer Aufsichtspersonen.
  • konzentriert sich auf das Training.
  • spricht während des Trainings nicht über andere Dinge.
  • versucht nicht andere Judoka abzulenken.
  • übt gerne mit "besseren" Judoka und fordert diese höflich dazu auf.
  • übt nur die vom Übungsleiter gezeigten Techniken.
  • versucht die einzelnen Übung so oft als möglich durch zu spielen.
  • ist hilfsbereit und unterstützt seinen Trainingspartner.
  • steht oder sitzt in korrekter Haltung (und liegt nicht auf der Matte herum).
  • entschuldigt sich höflich bei versehentlichen oder absichtlichen Verstoß gegen die Regeln.


Absolut verboten ist ...

  • kratzen, beißen, spucken, kneifen, stoßen und treten
  • an den Haaren ziehen
  • grob ins Gesicht fassen
  • Finger verbiegen
  • Beine und Füße verdrehen

 

Judo – Training & Disziplin

Judo ist keine Sportart, bei der Erfolge durch pure Gewalt und Kraft errungen werden. Hierbei wird "Siegen durch Nachgeben" gelehrt, d.h. praktisch:

  • Die Bewegung des Gegners ausnutzen
  • Den eigenen Schwung, Gewicht und Kraft optimal einsetzen
  • Anwenden der Hebelgesetze
  • Schwachpunkte des Gegners suchen und für sich selber
  • Höflichkeit und Respekt gegenüber dem Gegner
Auf das Wohlergehen des Partners jederzeit zu achten. Beim Üben und Trainieren mit dem Partner ist auf Alter, Geschlecht, körperliche und technische Entwicklung Rücksicht zu nehmen.
Die Trainingsfläche, so auch die Wettkampffläche, besteht aus Matten, die sogenannte Tatami.
Die Tatami wird immer barfuss betreten.
Alle Judoka verbeugen sich vor und nach dem Training. Dabei kommen sie zur Ruhe, sie zollen dem Meister, den mitübenden Judoka und dem Leben gegenüber ihren Respekt und signalisieren damit außerdem die Judo-Regeln zu beachten.
Wie bei jeder Sportart ist es natürlich auch beim Judo wichtig, sich erst einmal aufzuwärmen. Das geschieht durch geeignete Übungen oder Aufwärmspiele - allein oder mit einem Partner.
Je nach Altersklasse, individueller Leistungsbereitschaft und Gruppeneinteilung (von der Anfängergruppe bis zum Leistungssport) wird anschließend auf unterschiedliche Ziele hin trainiert. Diese können z.B. sein:
  • Erlernen neuer Techniken
  • Vorbereitung auf Gürtelprüfungen
  • Wettkampftraining
  • Judo-Selbstverteidigung
  • Kata

Ausgehend von den Zielsetzungen ergeben sich die theoretischen und praktischen Trainingsinhalte, die - wie die folgenden Beispiele zeigen - sehr unterschiedliche aussehen können:

  • Grundfassart
    Die Grundfassart (Kumi-kata) wird grob in zwei Fassarten unterschieden, die linke und die rechte. Bei der rechten Fassart befindet sich die rechte Hand des Agierenden am Revers/Kragen und die linke Hand am Ärmel des Gegners (linke Fassart umgekehrt).
  • Falltechniken
    Es wird erlernt, wie man sich beim geworfen werden bzw. Hinfallen nicht verletzt. Grundtechniken sind die Fallübungen vorwärts, rückwärts und seitwärts. Hierbei wird so abgerollt, dass der Schwung, der zu Verletzungen führen kann, mit den Armen abgefangen wird.
  • Ansetzen von Griffen
  • Eindrehen zu einem Wurf
  • Wurftechniken
    Die Wurftechniken werden in vier Gruppen einkategorisiert:
    Fuß- und Beinwürfe (Ashi-waza), Hüftwürfe (Koshi-waza), Opferwürfe - hierbei "opfert" der Werfende sein Gleichgewicht (Surtemi-waza) und Hand- bzw. Schulterwürfe (Te-waza). Grundsätzlich besteht jeder Wurf aus drei Teilen:
    Der Gleichgewichtsbrechung (Kutsushi), dem Eindrehen bzw. Ansetzen der Technik (Tsukuri) und dem Niederwurf (Kake).
    [Der Werfende wird als Tori bezeichnet, der Geworfene als Uke.]
  • Bodentechniken
    Die Bodentechniken werden in die Gruppen Festhaltegriffe (Osae-komi-waza), Würgegriffe (Shime-waza) und Hebel (Kansetsu-waza) eingeteilt.
  • Kontertechniken
  • Komplexaufgaben
  • Wettkampftechniken
  • Katatraining usw.

Das Training wird mit der traditionellen Rei-Etikette (Gruß + Verbeugung) beendet.

 


Verhalten

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