Am Samstag, den 13.08.2011, war es wieder so weit. Pünktlich um 10.00 Uhr fiel der Startschuss für unser als „Eiserne Läufer“ an den Start gegangenes Team, das beim 111-Runden-Lauf in Langen seinen Vorjahressieg verteidigen wollten.

Dieser Lauf wird nun schon zum 11. Mal von der Skigilde der SSG Langen im Rahmen ihres „Wiesenfestes“ auf dem Sportgelände An der rechten Wiese organisiert.

Die teilnehmenden Mannschaften laufen innerhalb ihrer Mannschaft abwechselnd jeweils 400 m mit einem Staffelstab um die Laufbahn, bis die erste Mannschaft 111 Runden absolviert hat. Das waren dieses Jahr wir! Damit ist das Rennen dann beendet. Die letzte Runde wird durch eine Glocke eingeläutet und von allen gemeinsam absolviert. Die weiteren Platzierungen ergeben sich aus den bis dahin gelaufenen Rundenzahlen.

Ein besonderer Ehrgeiz bestand dieses Jahr darin, die schnellste Rundenzeit, die bis auf die tausendstel Sekunde genau gemessen wurde, aufzustellen. Dieser Herausforderung stellten sich unsere zwei schnellsten und jüngsten Sprinter Stefan Kauer und Fabian Rühl, die geradezu über die Bahn flogen. Stefans Bestzeit war 54,792 sec, Fabians 55,193 sec – beide für alle anderen unerreichbare Zeiten. Eine Geschwindigkeit von immerhin 26,281 km/h.

Aber es gab noch einen Schnelleren, der aus der Mannschaft der Gazellen kam und eine Tagesbestzeit von 54,103 sec (26,616 km/h) lief.

Das half den anderen aber gar nichts, da wir die Ausdauernderen und gleichmäßiger Laufenden waren und nach 2:27:05,591 unseren Titel verteidigen konnten!

Die Reihenfolge der eingelaufenen Mannschaften sah folgendermaßen aus:
  1.     Die eisernen Läufer, 111 Runden
  2.     Freizeitturner, 105 Runden
  3.     Knights Minis, 99 Runden
  4.     Gazellen, 89 Runden
  5.     Schnelle Schnecken, 79 Runden
Auch wenn wir den Lauf gewonnen haben, hießen die wahren Sieger der Herzen die Schnellen Schnecken, in der so kleine und niedliche Läufer teilnahmen, dass es eine wahre Freude war, ihnen beim Laufen zuzugucken.

Als Siegertrophäe gab es wieder den begehrten Äppelwoi-Bembel, den wir anschließend im Team verlosten. Der glückliche Gewinner des aktuellen Bembels ist Andi Chantré, der des letztjährigen Bembels Brian Welsh. Beide freuten sich riesig.

Unser Team bestand aus folgenden Läuferinnen und Läufern:

Stefan Hoffmann, Lars Sassenfeld, Edith Nelskamp, Marion Peters-Karbstein, Wolfgang Dahlem, Clara Hartmann, Fabian Rühl, Stefan Kauer, Andi Chantré, Vera Schoormann, Ghirmay Seyoum, Stacy Eccles, Brian Welsch, Hans-Jürgen Jung, Rüdiger Bobsin und unseren zwei Läufern von der Flugsicherung Heiko Ehlers und Stephen Straub.

Insgesamt war der 111-Rundenlauf wieder eine äußerst gelungene und von den Ausrichtern toll organisierte Veranstaltung, die allen Teilnehmern viel Spaß gemacht hat. Bei Kaffe, Kuchen und Würstchen ließen wir die Veranstaltung am frühen Nachmittag bei schönem Wetter fröhlich und doch geschafft ausklingen. Hoffentlich laufen alle nächstes Jahr wieder mit! Vielleicht schaffen wir es dann sogar zwei Mannschaften zu melden.

Marion
Sechs unserer Athleten haben beim Radrennen "Rund um den Finanzplatz Eschborn-Frankfurt" teilgenommen



Hier die Ergebnisse:

103 km:
  • Andreas Chantre: 3:21.17
  • Stacey Eccles: 3:36.58
  • Simon Müller: 3:20.14
  • Christoph Oldenburg: 3:20.09
70 km:
  • Rald Neubert: 2:06.02
  • Nadin Maddan: DNF

Am 10. August machten sich mit Annalisa Saatweber, Rebeca Schweinhardt, Fabio und Yannik Kurpiela trotz der Schulferien vier Athleten zum Mühlchen Triathlon in Darmstadt-Arheilgen auf. Für alle war es der erste Wettkampf, bei dem nicht in einem Bad, sondern in dem Badesee „Mühlchen“, also im Freiwasser geschwommen werden musste.

Stefan Hoffmann, der Trainer der Jugendgruppe Triathlon der SG Egelsbach war vor Ort und besprach mit den Startern den Ablauf noch einmal. Da es Eltern und Trainer nicht erlaubt war,  die Wechselzone zu betreten, unterstützte er das Einrichten der Wechselzone von außen. Zum Aufwärmen eignete sich dann der Fußmarsch zum Start auf der anderen Seite des Mühlchens.

Für die Schüler der Klassen B und C bestand die erste Herausforderung darin, die Distanz von 100 Meter quer durch den See zu schwimmen. Für Yannik, den Jüngsten der Schüler A, waren es schon 300 Meter. Hier zeigte sich schnell, dass die Youngsters das vorangegangene Training im Langener Waldsee gut umsetzen konnten. Danach ging es für alle mit einem guten Wechsel, der schon vielfach im Training geprobt worden war, aufs Rad. Hier mussten Distanzen von 3 bzw. 8 km rund um Arheilgen zum Teil auf öffentlichen Straßen, zum Teil auch auf Waldwegen zurückgelegt werden. Der zweite Wechsel vom Rad zum Laufen fand dann im Stadion der SG Arheilgen statt. Hier mussten die Schüler B und C noch eine 400-Meter-Stadionrunde laufen. Die Schüler A führte die Laufstrecke auf eine 2,5 km lange Strecke rund um das Stadion.

Mit jeweils den zweiten Plätzen erreichten Rebeca bei den Schülerinnen C und Annalisa bei den Schülerinnen B Podestplätze. Fabio als jüngster Teilnehmer schaffte den vierten Platz bei den Schülern C mit nur 3 Sekunden Rückstand auf Platz drei. Yannik, der eine deutlich längere Distanz zurückzulegen hatte, hat konnte sich in seiner Gruppe, in der er auch als Jüngster gestartet ist, über einen respektablen achten Platz freuen.

Für die Teilnehmer, aber auch für die begleitenden Eltern war es ein schönes Erlebnis. Die Zeit bis zur Siegerehrung konnte dank der tollen Bewirtung der SG Arheilgen gut überbrückt werden. Für die Jung-Athleten steht nach diesem Wettkampf schon in der nächsten Woche mit dem Viernheimer Triathlon schon die nächste Herausforderung auf dem Kalender.

Mein Wettkampfbericht vom 4. Mai 2013:

Spreewald-Duathlon 2013, mein zweiter Start. Nachdem ich letztes Jahr den 2. Platz erreichen konnte, hatte ich mir insgeheim natürlich wieder einen Podiumsplatz erhofft, die Starterliste gab auch keine Namen her, die in den Vorjahren gewonnen hatten. Nur 2 Tage vor dem Start tauchte dann doch noch die Vorjahressiegerin in der Liste auf. Sie wollte dieses Mal aber nur durchkommen, nach einem DNF wegen einer Verletzung beim Qualiversuch für Hawaii vor wenigen Wochen war sie nicht in Topform. Sie drückte mir am Morgen auch die Daumen und traute mir einen Sieg zu!

Nach allen Vorbereitungen fiel dann doch recht schnell der Startschuss, und das kleine Starterfeld (ca. 130 Athleten) setzte sich flott in Bewegung. Die Vorjahressiegerin lief -- wie angekündigt -- zu schnell los, ihr konnte ich am Anfang nicht folgen. Nach den ersten 2 km hatte sich das Feld dann auseinandergezogen, und ich hatte meinen Rhythmus gefunden. Bei Kilometer 3 überholte ich die Vorjahressiegerin, und nach einer Weile war sie außer Sichtweite hinter mir. Durch den ziemlich trockenen und sandigen Wald konnte ich mein Tempo von knapp 4:30 min/km gut halten, und auch bei den Wellen und Stichen kam ich gut rüber. Dafür lief ein anderes Mädel allmählich auf mich auf, so ab Kilometer 10 klebte sie quasi hinter mir. Etwa 2 km vor dem Ende war sie dann neben mir. Nachdem ich die ganze Zeit vorn "gearbeitet" hatte, wollte ich sie nicht vor mir in die Wechselzone lassen, als erste Frau dort wollte ich nun auch ankommen, und beschleunigte nochmal etwas. Mit wenigen Sekunden Vorsprung ging es nach 19 km Waldlauf zum 1. Wechsel, meinen Führungsplatz konnte ich dort halten.

Bei angenehmen Temperaturen (ca. 24 Grad in der Sonne lt. Tacho) rollte ich auf dem Triathlonrad locker los. Meine Verfolgerin war nicht weit weg, und nach einigen Kilometern überholte sie mich. Ich setzte mich hinter sie (natürlich mit Abstand) und wollte sie nicht ziehen lassen. Das ging für einige Kilometer gut, dann wurde das Tempo gefühlt immer langsamer (bzw. leichter). Sollte ich einfach hinter ihr bleiben, mich etwas ausruhen, und später angreifen? Oder mein Heil in der Flucht nach vorn suchen? Die Vorjahressiegerin war sicher nicht weit hinter uns, und sie ist verdammt stark auf dem Rad. Naja, und ich konnte mich auch nicht zurückhalten. Also überholte ich wieder. Ja, und wer blieb jetzt über mehrere Kilometer auf meinen Fersen? Da mein Puls mit der Zeit etwas fiel, dachte ich, dass ich attackieren könnte. Also ein Ritzel runtergeschaltet und den Druck auf die Pedale erhöht. Nach einer Weile war sie weg :)

Druck halten. Der Puls fiel aber. Die Beine taten weh, die wollten nicht schneller. So verging Viertelstunde um Viertelstunde. Genug essen, trinken, und immer fleißig reintreten. Der Wind hielt sich zum Glück in Grenzen, in der ersten Runde musste man noch ganz schön dagegenarbeiten, in der zweiten hatte er sich spürbar gelegt. In der Mitte der zweiten Radrunde fingen dann ähnliche Schmerzen wie im Vorjahr an. Ich konnte nicht mehr sitzen ... und die Beine waren eh müde. An den Wellen und kleinen Anstiegen ging ich öfter mal in den Wiegetritt, um das Sitzfleisch etwas zu entlasten und die Beine anders zu belasten. Ich wollte nur nicht beim Tempo nachlassen, wer weiß, wie nah die Konkurrenz dran war! Allzu stark musste ich beim Tempo dann auch nicht nachgeben: Nach der 1. Radrunde zeigte der Radcomputer einen Schnitt von 34,4 km/h an, am Ende 34,1.

Als erste Frau erreichte ich nun die Wechselzone zum zweiten Mal, meine Verfolgerin war nicht zu sehen. Schnell wieder in die Laufschuhe geschlüpft, dann hab ich noch einen Becher Wasser geschnappt und dabei die Zeitmessung übersehen. Das weite Ausstrecken des Arms reichte wohl nicht mehr, in der Liste fehlt daher die 2. Zwischenzeit. Aber ich wollte keine Zeit verlieren. Und dann wiederholte sich das Leiden des 2. Laufsplits aus dem Vorjahr, nur nicht ganz so heftig. Aber wieder hatte ich Schmerzen auf der Rückseite der Oberschenkel, die nach oben zogen, zum Glück nicht so heftig wie im Vorjahr. Dazu Magenschmerzen, verdammt. Der erste Kilometer war echt zäh, danach wurde es allmählich besser, aber es reichte jetzt nur noch für ca. 4:50 min/km. Zum Glück holten nur noch 2 Männer hinter mir auf, so dass ich 2 km vor dem Ziel recht sicher war, das Ding jetzt nach Hause zu laufen. Und das hat dann auch geklappt ... GESAMTSIEG!!! 2 Minuten später war Frau Nr. 2 da, viel Vorsprung hatte ich also nicht gehabt ...

Hinterher nett geplauscht, geduscht, Siegerehrung, und noch gestärkt für die Heimfahrt zum Elternhaus.

Zahlen (alle lt. Garmin und nicht exakt): Laufen 1 (19 km) ca. 1:23, Rad (85 km) ca. 2:27, Laufen 2 (5 km) ca. 0:23, Gesamtzeit: 4:16:11 h.

Andi im Trainingslager auf Mallorca – vom 14. bis 21. April 2011

Donnerstag 

Mein Flieger startet 6:30 Uhr, 8:35 Uhr landen wir auf Mallorca. Unser Trainer Brian holt mich mit dem Auto ab, es geht nach Port de Pollença. Nach einer kurzen Begrüßung der Anderen geht es schon los zum Radverleih.
Das im Internet vorbestellte Rennrad steht bereit, und die von mir mitgebrachten Look-Klickpedale werden angeschraubt (ich hätte sie aber nicht mitbringen müssen, sie haben genug vor Ort). Ich fahre mit Ed, einem von Brians Trainern, eine kurze Runde, um zu prüfen, ob alles ok ist, dann zurück zum Hotel.



Dann geht es schon auf eine lockere Einführungsrunde; und so fahre ich – kaum 2 Stunden auf Mallorca, schon mit dem Rennrad nach Petra, eine Stadt nur für Radler, wie es scheint. Im Stadtkern ist ein großer Platz mit mehreren Cafés, und es gibt da nur Radler, Hunderte kommen und gehen. Die Strecke ist flach, und ich kann erste Eindrücke von der Gegend sammeln. Wir fahren mit einer 45-min-Pause 85 Kilometer.

Freitag

6:40 Uhr stehe ich auf, 7:20 Uhr treffen wir uns, es geht ins Hallenbad. Die erste Schwimmeinheit steht an.  400 m Einschwimmen, danach 15 x 100 m Kraulen, dann Atemübungen, jeweils eine Bahn 2er, 3er, 5er, 7er, 7er, 5er, 3er, 2er Zug. Insgesamt 2300 Meter.

Ab zum Frühstück, ich habe einen Bärenhunger. Es gibt alles, was das englische Herz begehrt. Unglaublich, was die morgens essen können: Von Baked Beans über Pommes, Bacon, Pilzen, Würstchen und irgendwelche Marmelade, die grün ist. Aber es gibt auch Essen, was ich kenne, und ich werde satt.

11:00 Uhr treffen wir und wieder, es geht aufs Rad. Geplant sind 130 km mit 3 Bergen und 2300 hm –  noch lache ich. Erst 50 km lockeres Einfahren, dann eine kurze Pause, Getränke checken, und der erste Berg kommt. 5,2 km und 5,1% Steigung tun weh, aber dann geht es locker weiter. Der nächste Berg folgt 10 km später: Selbe Länge, selbe Steigung, das tut noch mehr weh. Am Meer machen wir eine einstündige Pause und essen etwas, dann geht es auf den Heimweg. Nach 2 km kommt gleich wieder ein Berg: 13,2 km lang, 6,1 bis 6,4 % Steigung. Für mich die Hölle, ich habe noch nie etwas Vergleichbares gemacht. Total unterzuckert kämpfe ich mich die letzten Meter hoch und habe es  geschafft! Die Aussicht ist unvorstellbar, und nach 2 Gels und 10 min Pause geht es wieder.
Der Heimweg geht in Serpentinen und 180-Grad-Kurven langsam vonstatten, bis auf die letzten 10 km. Wer will, gibt nochmal etwas Gas und fährt die Beine etwas schneller aus. Nach insgesamt 8 Stunden mit Pausen sind wir zu Hause.

Ich habe meine erste Bergtour überlebt: 137 Kilometer mit 2300 Höhenmetern.

Samstag

Heute kein Schwimmen. 8:00 Uhr gibt es Frühstück, aber nicht viel, ich starte schon bald beim Zeitfahren, 33 schnelle und flache Kilometer. Endlich mal etwas, das mir gefällt. Die Beine sind schwer und müde, aber einsatzbereit. Es starten 12 Leute von uns, ich bin der Sechste. Nach kurzem Warmfahren bin ich um 9:29 Uhr dran, es wird im Minutentakt gestartet. Erst 8 km geradeaus, dann rechts, 12 km wieder geradeaus und 8 km leicht bergig (aber kein Vergleich zu gestern). Dann kommt bereits der Schlussspurt, und nach 58:30 min bin ich im Ziel.
Wir laufen uns noch ein wenig aus, und das war es dann mit Sport heute. 14:00 Uhr gehen wir zu Tore´s, dem Ausrichter des Rennens (eine Restaurant und Bar). Im Startpreis von 20 € sind ein Mittagessen und Getränke enthalten. Es wird spät und schön.

Sonntag

8:00 Uhr Frühstück. Auf dem Plan steht ein lockeres Ausfahren der Beine nach Petra. Nichts Aufregendes, 72 km bis Petra, da gibt es Kaffee und Pizza, dann geht mit leichten Hügeln 42 km zurück nach Port de Pollença.

Montag

6:40 Uhr Aufstehen, 7:30 ab ins Schwimmbad. 400 m Einschwimmen, dann 10 x 100 m, aufgeteilt in je 75 m Schwimmen, dann 10 Liegestütze, und 25 m locker Ausschwimmen. Dann muss ich 50 m locker und 50 m schnell schwimmen, alles wird mit einer Unterwasserkamera aufgenommen und anschließend ausgewertet, damit man die Fehler sieht. 200 Ausschwimmen, und fertig ist die Schwimmeinheit. Dann gibt es Frühstück: Unglaublich, was in einen Andreas so reingeht! Hunger und müde sind die neuen Worte, die mich im Laufe der Woche am meisten beschäftigen, und das Wort Sattel.

11:00 Uhr starten wir zum Fahrradfahren. Zuerst 29 flache km, dann wieder ein Berg, 7,9 km lang und 5% Steigung, dann 18 km bergab. Insgesamt werden es 72 km.

18:00 Uhr geht es zum Meer zum Open-Water-Schwimmen. Ab in den Neo und raus zu den Bojen, ich kämpfe mit den Wellen und dem kalten Wasser, es werden 800 m.

Dienstag

Schon wieder 6:40 Uhr aufstehen, und schon wieder ins Schwimmbad. So früh im Urlaub (Trainingscamp) aufzustehen tut doppelt weh, aber der frühe Vogel fängt den Fisch. Scheißspruch um die Uhrzeit, aber irgendwie muss man sich ja aufheitern. Also ab ins Wasser, Techniktraining steht auf dem Programm. 400 m Einschwimmen, dann wieder 10 x 100 m Kraul, wieder mit 10 Liegestütze nach 75 m. Nach dem siebten Mal küsse ich den Boden, aber mit etwas Pause schaffe ich auch das.
Dann noch 400 m schnell und Ausschwimmen, zusammen sind das 2200 m.

11:00 Uhr, wir wollen 160 km radeln. Es geht locker los, keine Berge, und wirklich langsam. Nach 4 Stunden und 96 km ist Pause, wir essen etwas, und die letzten km gehen auch rum. Am Abend sind es dann 167 km und 1000 hm geworden.

Mittwoch

6:40 Uhr, was soll ich sagen … der Wecker klingelt schon wieder. Raus aus dem Bett und Kaffee gemacht. Alle Zimmer sind Appartements mit Küche, Mikrowelle und Kühlschrank. Man kann sogar kochen, wenn man will.

7:20 Uhr ist Treff an der Rezeption, und wieder geht es ins Schwimmbad. Es geht mit 400 m Einschwimmen los, ein paar Hundert Meter Kraulen und irgendwelche Sachen im Wasser. Habe ich erwähnt, dass es sehr früh ist? Dann nur noch Cooldown, doch Brian ist der Meinung, dass wir noch mal 400 m auf Zeit schwimmen sollten, was ich dann auch mache, denn alles Beschweren hilft nicht. Ich schwimme eine neue Bestzeit, 1 min schneller als beim letzten Mal. Fazit: Der Trainer weiß was gut ist und wie man schneller wird.

11:00 Uhr, wir starten zu einem Bergzeitfahren über 7,9 km mit 5,2% Steigung. Das ist aber ein guter Berg, es gibt kurze flache Strecken, und es geht nicht ununterbrochen bergauf. Neben uns fahren noch 4 Mädels mit, die Brian mitgebracht hat. Ich starte als Fünfter und lasse es diesmal lockerer angehen. Nach 28 min komme ich ins Ziel, ich bin Sechster von 11. Sehr gut für das Ego, leider wurde ich von 4 Leuten überholt (2 Mädels und 2 Jungs). Es hat nicht lange gedauert, bis sie kamen, der schnellste nimmt mir 9 min ab. Dann geht es locker heim, 64 km mit 900 hm. Abends bekomme ich eine Massage von der Trainerin, die auch Physiotherapeutin ist. Sie kennt alle Punkte an der Wade und am Oberschenkel, wo Verhärtungen auftreten, und massiert sie unter großen Schmerzen meinerseits weg. Tut weh, aber hilft.

Donnerstag

Heute ist der letzte Tag, er startet 7:20 Uhr. Hahaha, 6:40 Uhr aufstehen, ich kann kaum geradeaus laufen. Aber das Wasser ist da, und ich auch, also rein ins kühle Nass. Ich schwimme mich ein, und dann gibt es wieder Techniktraining. Brian und Andi, die Trainer schauen genau auf die Technik und sagen einem, wo die Fehler sind, und wie man beheben kann. Nach 2000 m habe ich es geschafft.

Frühstück, ich kann keine Eier, Pancakes und Bacon mehr sehen, und versuche es stattdessen mit Buttercroissants und und Rühreiern. Die Dame am Herd versteht mich nicht richtig, und macht mir 3 Teller á 3 Eier. Ich nehme 2 Teller mit insgesamt 6 Eiern und Schinken; Eiweiß kann nicht schaden, hoffe ich.

Es steht eine letzte Ausfahrt an, geplant sind 90 km nach Sa Calobra, 10 km lang und 7% Steigung. Ich bin der Einzige, der sich nicht freut. Als wir starten, ist es sehr trüb und kalt. Nach 15 km kommt der erste Berg 7,9 km lang und mit 5,2% Steigung. Oben ist es neblig, die Straßen sind nass und rutschig. Brian sagt, dass es zu gefährlich wäre. Schade schade, das war wohl nix mit dem Berg ?. Nach 67 km und 795 hm sind wir wieder zu Hause.

Jetzt noch alle meine Teile vom Fahrrad abbauen, die Koffer packen, es geht heim. Ich bin total geschafft, aber stolz auf das, was ich geleistet habe. Brian und Stacey fahren mich zum Flughafen.

Fazit

Meine ganz persönliche Meinung zum Trainingscamp: Es ist kein Urlaub (das dachte ich am Anfang)!
Es ist hart, jeden Morgen um 6:40 Uhr aufzustehen und Schwimmen zu trainieren. In Deutschland schwimme ich einmal pro Woche. Es ist noch härter, sich jeden Tag aufs Fahrrad zu setzen und 100 und mehr Kilometer zu fahren. Aber wenn man es schafft, den eigenen Schweinehund zu überwinden, dann ist es das beste Training, was man machen kann.

Ich habe keine Angst mehr vor Bergen (haben wir in Frankfurt und Umgebung nämlich nicht). Die Radstrecke beim Ironman in Frankfurt hat 1000 hm, das (oder mehr) habe ich jeden Tag gemacht und (einmal 2300 hm). Wenn man es trainiert, kann man das viel lockerer sehen. Beim Schwimmen ist es genauso: Wenn man die Technik beherrscht, kann man viel Kraft sparen,

Ich habe mich noch nie beim Training so gut aufgehoben gefühlt. Am Berg ist immer ein Trainer in meiner Nähe gewesen und hat sich erkundigt, wie es mir geht. Beim 13 km langen Aufstieg zum Sóller, als ich fast vom Fahrrad gefallen bin, weil ich zu schnell angefangen hatte und mich um 1 km verrechnet hatte, haben sich Brian und Stacey sofort um mich gekümmert und mir 2 Gels gegeben, da ich vergessen hatte, welche zu nehmen. Die anderen warteten, bis ich mich erholt hatte, und dann ging es weiter. Nicht nur bei mir sondern auch bei anderen. Wir hatten eine absolute Anfängerin dabei, die einen persönlichen Trainer bekam, da sie die langen Touren noch nicht fahren konnte. Entweder fuhr sie Strecken mit dem Trainer allein, oder wir trafen uns auf halber Strecke mit ihr und aßen  gemeinsam. Beim Bergzeitfahren wurde sie mit dem Auto hingefahren und nahm nur am Rennen teil.

Leider hatten wir einen Unfall beim Zeitfahren, ein Athlet verlor die Kontrolle über sein Rad und brach sich Arm und Schulter. Er wurde sofort zum Arzt gebracht, wo man ihn versorgte. 3 Tage später begann er im Schwimmbad mit Nici, unserer Physiotherapeutin, ein Aufbautraining, und trainierte nach Brians Plan Spinning und im Schwimmbad Kräftigungsübungen für die Beine. So kam er auch zu etwas Training, und wir hatten alle Spaß.

Ich habe in der Woche mein Englisch deutlich verbessert, weil nur in Englisch geredet wurde, aber wir hatten genug Dolmetscher. Morgens und abends saßen wir beim Essen zusammen und sprachen über den Tag, und versuchten dabei, so viel Energie wie möglich zu uns zu nehmen, damit wir am nächsten Tag wieder Kraft für das Triathlontraining hatten.

Bei mir waren es insgesamt 755 km Rad mit ca. 9000 hm und 12 km Schwimmen. Ich habe 3 Sättel gebraucht, da ich meinen eigenen vergessen hatte; und mir tut mein Hintern noch immer weh, also unbedingt den eigenen Sattel mitnehmen.

Bis zum nächsten Jahr,
Andreas

P.S.: ich kann keine Powerbar- und High5-Produkte mehr sehen! Nach 8 Tagen hängt mir das Zeug zum Hals raus.
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