Es gibt viel zu tun – packen wir es an!

Diesmal wieder bessere Resonanz
– knapp 100 Mitglieder waren anwesend


SG Egelsbach 1874 — Bilanz 2006

Mitgliederrückgang nimmt kein Ende
2.190 Mitglieder – nur noch 813 Schüler und Jugendliche
Hallensituation wird immer heikler – Neuangebote laufen ins Leere

Nicht nur dass die SG Egelsbach durch den beständigen Mitgliederschwund finanziell an die Grenzen der Belastbarkeit gerät ist alarmierend, auch dass die Zahl der Mitarbeitenden (das größte Kapital des Vereins) weiterhin zurückgeht macht großes Kopf zerbrechen. Diese Entwicklung muss aufgehalten werden. Aber wie? Fehlen zurzeit bereits weit über 100 Hallenplatzstunden in der Woche für das bestehende Sportangebot, ist das Akquirieren von Mitgliedern bzw. das Stellen neuer zeitgemäßer Angebote fast unmöglich geworden. Da ist es schon verwunderlich, dass die verbleibenden Ehrenamtlichen immer wieder neue Energien scheinbar aus dem Nichts schöpfen und anerkennenswert mit welch unermüdlicher Motivation neue Wege gesucht werden - allen Umständen zum Trotz - optimale Kinder-, Jugend- und Erwachsenenarbeit zum Gemeinwohl aller zu leisten...

Mitgliederentwicklung wird immer dramatischer
Die Sportgemeinschaft hat nur noch rund 22,6% der 9.724 Einwohner Egelsbachs in ihren Reihen. Konnte die SGE 1997 ihr höchstes Mitgliedervolumen mit 2 663 Mitgliedern verbuchen, so zeigen die Zahlen zum aktuellen Zeitpunkt, mit insgesamt 2.190 Mitgliedern, einen beständigen Abwärtstrend. Angemerkt sei hierbei, dass davon 323 Mitglieder außerhalb Egelsbachs wohnen.
Einzig positiv ist über die Mitgliedersteigerung in der Altersgruppe der über 60-Jährigen zu berichten. Bei den Jugendlichen ist nach wie vor ein Mitgliedermangel zu verzeichnen. Drastisch ist ebenfalls die negative Entwicklung der Mitgliederzahlen der Erwachsenen zwischen 18 und 45 Jahren. Hier profitieren vor allem die Angebote in den Nachbarkommunen (Fitnesscenter u.a.), was wiederum ein Sinken des Beitragsaufkommens zur Folge hat. Dazu beigetragen hat auch, dass die dringend benötigte Sporthalle, die seit 1994 bei Wahlkämpfen und in den Parteien zur Diskussion steht, weiterhin auf sich warten lässt.
Faktisch hat die Sportgemeinschaft einen Einnahmeverlust in Höhe von 38.320.- € pro Jahr bedingt durch den Verlust von 473 Mitgliedern (durchschnittlicher Jahresbeitrag 80.- €) zu tragen.

Einstellung von Abteilungen
Enttäuschend ist der Verlust in den letzten beiden Jahren von drei Abteilungen.
Die Abteilung Badminton musste wegen fehlender Hallenzeiten, die Gruppe Triathlon musste wegen fehlender Schwimmtrainingszeiten in Egelsbach (in Langen ist dies für Triathlon möglich) eingestellt werden.
Die Abteilung Rollsport-Inliner, die praktisch alle Möglichkeiten hatten, aber deren Mitglieder nicht bereit waren sich in die eigene Abteilung einzubringen, forderte einen neuen Bahnbelag für die erst wenige Jahre alte Anlage (1996). Da die Sportgemeinschaft vorerst weitere Investitionen zu Gunsten der Rollsportler scheute - es wurden bereits insgesamt 63.500 € für den Bau der Anlage beigebracht (die letzte Rate wurde gerade an die Gemeinde überwiesen) - konnte die Abteilung nicht gehalten werden.

(Der Traum vom) Sportzentrum
Die sehr gut besuchte Podiumsdiskussion im letzten Jahr hat das Thema Sportzentrum weiter auf den Weg gebracht. So läuft aktuell ein wettbewerblicher Dialog in dessen Rahmen ausgewählte Projektentwickler zur Vorlage von Konzeptionen aufgefordert sind. Bei der Podiumsdiskussion wurde die außerordentlich wichtige Position des Vereins im kulturellen und sozialen Leben der Gemeinde und für die Gemeinde Egelsbach deutlich gemacht. Die positive Außendarstellung der Gemeinde wird durch die Veranstaltungen und sportlichen Erfolge der SGE stark unterstützt und spielt als weicher Wirtschaftsfaktor eine wesentliche Rolle. Allerdings führen die fehlenden Möglichkeiten neue Freizeit- und Gesundheits-Sportangebote anzubieten sowie die Auslagerung der weiterführenden Schule zu Ernst zu nehmenden Problemen.
In einer Zeit finanzieller Engpässe der Kommunen ist zunehmend auch private Initiative und Verantwortung gefragt. Die SG Egelsbach hat sich nicht versteckt und neue Formen der Zusammenarbeit mit der öffentlichen Hand entwickelt. Dies ist für die SGE kein Neuland. Bereits beim Bau der Sportanlage (1964) hat die SGE rund 20.000 m² Industrie- und Baugelände – ihr ganzes Vermögen – der Gemeinde übereignet und damit den Bau des Sportzentrums möglich gemacht. Zu dem hat die SGE den Betrieb der Dr.-Horst-Schmidt-Halle übernommen. Gemeinsam mit der Gemeinde wurde in eine Grundüberholung investiert. Die Sportgemeinschaft hat für eine Entlastung der Gemeinde bisher um mehr als 35.000 € gesorgt.
Die SGE sieht sich, auch im heute geändert Sinne, als Partner der Gemeinde. Unsere Vorschläge und Beiträge für eine Modernisierung und Ergänzung der Sportanlagen liegen seit langem vor.

Rund um Egelsbachs Sportstätten
Übernahme der Organisation Sporthalle Wilhelm Leuschner Schule
Die Organisation und Belegung der Schulsporthalle (bisher durch die Gemeinde Egelsbach), die auch von anderen Vereinen genutzt wird, erfolgt durch die SG Egelsbach und läuft Dank Hausmeister Enrico Dressendörfer relativ problemlos.
Im Gebäude der ehemaligen Wilhelm-Leuschner-Schule hat der Spielmanns- und Musikzug neue Übungsräume erhalten und darf diese hoffentlich auch nach Renovierungsabschluss weiternutzen.

Überprüfung der Sportanlage und Hallen
Durch den Landessportbund Geschäftsbereich Sportinfrastruktur wurde die Dr.-Horst-Schmidt-Halle, die Tribüne und das Funktionsgebäude des Sportgeländes im Hinblick auf sanitäre Einrichtungen, Heizungs- und Lüftungsanlagen begutachtet. Ein ausführlicher Prüfbericht mit zahlreichen Anregungen und Änderungsvorschlägen wurde angefertigt. Der Bericht wurde auch der Gemeindeverwaltung zur Verfügung gestellt und sollte für Gemeinde wie auch für die SG Egelsbach als Grundlage zur weiteren Verbesserungen ihrer Anlagen dienen.
Bisher wurden die Heizungsanlagen der Tribüne und des Funktionsgebäudes für insgesamt 9.000 € erneuert. Weitere Arbeiten werden durch einzelne Mitglieder der SGE Kosten sparend vorgenommen.

Wirtschaftsfaktor Dr.-Horst-Schmidt-Halle
Auf Grund der Übernahme der DHS-Halle durch die Sportgemeinschaft konnten nicht nur Energiekosten eingespart, sondern seit August 2005 auch der Gemeindehaushalt insgesamt um rund 40.000 € entlasten werden.

Finanzielles Engagement
Dass die SG Egelsbach ihren gemeinnützigen Auftrag Ernst nimmt ist unlängst bekannt. Rund 560.000 € wurden in den letzten 13 Jahren zum Wohle der Egelsbacher Bürgerinnen und Bürger als freiwillige Leistung aufgewendet. Es muss wohl kaum noch einmal erwähnt werden, dass sämtliche Kosten im Bezug auf Tennis-, Beachvolleyball - und Rollsportanlage, Pflegemaßnahmen des großen Sportgeländes, Organisation der Sporthallen, Anschaffung von Sportgeräten sowie die Fürsorge für Übungsleiter, Mannschaften und Gruppen von der SGE getragen werden.
In diesem Sinne plant die Sportgemeinschaft in diesem Jahr in Eigenhilfe die katastrophalen sanitären Einrichtungen zu erneuern. Die Kommune kann dadurch um etliche Tausend Euro entlastet werden.

Kooperative Schule
In enger Zusammenarbeit mit der Schulleitung der Wilhem-Leuschner- Schule bieten seit 2006 die Ab- teilungen Handball, Judo, Musikzug und Tennis AGs innerhalb der Nach- mittagsbetreuung an. Hierbei soll das Bewegungsdefizit der Schülerinnen und Schüler aufgefangen und die Kids an sinnvolle Freizeitgestaltung herangeführt werden.




Erfolgreiche Wettbewerbe

Neben der Teilnahme an zahlreichen Meisterschaften und guten Platzierungen bei Kreis-, Südhessischen und Hessischen Meisterschaften, konnten in 2006 in Egelsbach auch wieder große und traditionsreiche Sportveranstaltungen ausgerichtet werden. Allein die 28. Auflage des Koberstädter Waldmarathons erfuhr eine sensationelle Beteilung mit über 1.300 Aktiven, die aus ganz Deutschland angereist kamen.
Beachtenswert waren auch die überregionalen Beachvolleyball-Turniere, die auf der SGE-Anlage abgehalten wurden. Dank dem tollen Einsatz des Ehepaar Pfahlert mit ihren Helfern wurde das Turniergeschehen zum einem spannenden Turniererlebnis.

SG für Egelsbach
Die Sportgemeinschaft möchte auch künftig als familienfreund- liche Solidargemeinschaft und größte Bürgerinitiative Egelsbachs ihren Beitrag zur Gesundheits- vorsorge, Erfahrung persönlicher Herausforderungen, Förderung des Selbstvertrauens / -sicherheit und nicht zu letzt zur Unter- haltung aller Bürgerinnen und Bürger leisten.
Der organisierte Sport ist in be- sonderer Weise geeignet, dem Qualitätsanspruch einer ganzheitlichen Gesundheits- förderung gerecht zu werden, denn er ist außerordentlich sozialintegrativ und schafft langfristige Verhaltensbindungen.
Die SGE wird bei einem Bauvorhaben Sportzentrum noch stärker gefordert werden und diese Herausforderung unter dem Motto „Einer für Alle“ annehmen.
Wenn nicht so viele abseits stehen und warten bis Wunder geschehen, sind wir stark genug um die vor uns liegende Schwierigkeiten und Probleme gemeinsam zu lösen.